Geologische Tiefenlager – warum?

Strahlende und toxische Reststoffe und Abfälle fallen mit der medizinischen, wissenschaftlichen und industriellen Nutzung von Radioaktivität an. Im Brennpunkt der Öffentlichkeit stehen – inzwischen seit Jahrzehnten – insbesondere die durch den Betrieb von Atomkraftwerken samt Wiederaufbereitung verursachten ionisierenden Abfallprodukte. Hochradioaktive Abfälle (HAA) umfassen Spaltprodukte aus der Wiederaufbereitung sowie die abgebrannten Brennstäbe selbst. Dieses Material ist stark wärmeentwickelnd und muss deshalb zunächst über einen Zeitraum von etwa 30 bis 40 Jahren oberirdisch verwahrt werden. Das geschieht in Zwischenlagern, zum Beispiel in den bekannten sogenannten Castorenbehältern, entweder in gesicherten Hallen (in der Schweiz im Zwischenlager Würenlingen an der unteren Aare, knapp 8 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt) oder direkt bei den Kernkraftwerken. Erst wenn die Hitzeentwicklung auf ein Maß abgeklungen ist, das keine dauernde kontrollierte, aktive oder passive Wärmeabführung mehr erfordert, kann daran gedacht werden, hochradioaktive Abfälle unterirdisch zu entsorgen.